Ab sofort erhältlich: Die Meer der Legenden-Dilogie

Ahoi meine Lieben,

Endlich ist es soweit. Die Meer der Legenden-Dilogie ist ab sofort wieder erhältlich!

Die wunderschöne Neuauflage ist bei tolino media erschienen – das bedeutet, ihr könnt die Bücher in jeder Buchhandlung bestellen (natürlich auch auf amazon).

Meine beiden kleinen Schätze! Dank des Crowdfundings dürfen diese Bücher Segel setzen.
Damit ist die Geschichte von Mavi, Tayon und der Crew fürs Erste zu Ende erzählt. Während Band 1 vor allem Mavis Geschichte erzählt, können wir in Band 2 endlich die Crew besser kennen und verstehen lernen.

Das Meer der Legenden 1: Nixenwunsch

Unbekannte Gewässer, ein Schiff voller Piraten und ein großes Geheimnis.
Schmuckmacherin Mavi ist eine Halbnixe und damit eine kostbare Seltenheit. Auf ihrer Flucht vor einem skrupellosen Marinearzt schleicht sie sich als blinde Passagierin ausgerechnet auf ein Piratenschiff. Das gehört niemand Geringerem als dem berüchtigten Kapitän Tayon. Er gibt Mavi eine Chance sich zu beweisen und sie merkt bald, dass hinter der Fassade des ruchlosen Piraten etwas schlummert, das sie in seinen Bann zieht. Doch die Marine ist ihnen dicht auf den Fersen und der Wind treibt sie in Richtung Abenteuer… Nur wenn Mavi lernt, zu vertrauen und ihre Ängste zu besiegen, kann sie ihr wichtigstes Gut schützen – ihre Freiheit.

Das Meer der Legenden 2: Piratenherz

Gefährliche Stromschnellen, alte Flüche und neue Feinde.
Mit einem sagenumwobenen Kompass in ihrem Besitz stürzen sich Tayon, Skip und die Crew in neue Abenteuer. Tayon steht seine schwierigste Zeit als Kapitän bevor und ein magischer Neuankömmling vernebelt Skip die Sinne. Doch in den gefährlichsten Gewässern der Welt kann sich die Crew weder Ablenkungen noch Streitereien erlauben, wenn ihnen ihr Leben lieb ist. Der zweite und abschließende Band der „Meer der Legenden“ Dilogie!

Leseprobe „Das Meer der Legenden“

Leseprobe „Das Meer der Legenden“

Für alle neugierigen und unentschlossenen Abenteuerer*innen gibt es hier einige Eindrücke der Perspektivfiguren aus der „Das Meer der Legenden“ Dilogie.


Buchtrailer zu „Das Meer der Legenden“

Mavi

Mavi schwamm so schnell sie konnte und ließ den Hafen von Port Bravidor, die Marineschiffe und den absonderlichen Kraken hinter sich. Hier draußen würde Wayland sie nie zu fassen bekommen.

Sie orientierte sich an den Strömungen, folgte Fischschwärmen und wagte es mehrere Stunden nicht, sich der Wasseroberfläche zu nähern. Unter ihr verschwanden der sandige Boden und die Felsen in der Dunkelheit der Tiefe. Seit längerem hatte sie keine Schiffe oder Inseln mehr gesehen, sie war nun mitten im Ozean. Mavi wusste, dass dort unten Schiffswracks und wundervolle Kreaturen hausten.

Normalerweise erkundete sie diese Abschnitte des Meeres gerne, doch sie musste ihre Kräfte aufsparen. Ihre wiedergewonnene Freiheit schmeckte bittersüß. Ständig glaubte sie Waylands Stimme zu hören und vermutete hinter jedem Tintenfisch den seltsamen Kraken.

Das Meerwasser regenerierte und reinigte ihren Körper. So sehr sie die Sonne am Strand, das weiche Gras und den Wind auch vermisste – alle ihre Sinne waren im Wasser schärfer. Das Element verlieh ihr Kräfte, die sie an Land nicht hatte. Wenn ihre Lungen sich mit Flüssigkeit füllten, öffneten sich die Kiemen hinter ihren Ohren und sie konnte tief hinabtauchen.

Die anderen Fische und Meeressäuger waren vertraut wie alte Bekannte. Sie schwamm inmitten von Sardinenschwärmen, die wie Sterne glitzerten, ließ sich von den Luftblasen der Buckelwale umherwirbeln und folgte kichernden Delfinen. Das Gift der Quallen spürte sie durch ihre schuppige Haut lediglich als sanftes Kitzeln.

Eine Weile ließ sich Mavi von einer Riesenschildkröte ziehen, ehe sie in der ferne einen dunklen Körper unter der Wasseroberfläche entdeckte. Neugierig tauchte sie nach oben. Konnte sie auf dem Schiff eventuell die Nacht verbringen? Sie war zwar zur Hälfte ein Meereswesen, doch sie konnte nicht wie das Volk ihres Vaters ständig auf dem Meeresboden leben. So wie sie an Land nicht zu lange ohne das Meer konnte. Im Wasser erfror sie nach einer Weile, an Land vertrocknete sie. Eine Ausgestoßene beider Welten. Die Erinnerung an ihre Mutter ließ Mavis Schultern schwer werden. Doch sie wollte nicht in Selbstmitleid baden. Sie lebte und ihr Leben war gut. Zuhause in Ular Tidur, in der Schmiede ihres Onkels würde sie wieder Arbeit und Zuflucht finden. Sie musste ganz von vorne anfangen. Aber sie lebte.

Das Schiff, das sie gefunden hatte, war ein Dreimaster und trieb verschlafen in den Wellen der untergehenden Sonne, die den Horizont wie glühende Lava aussehen ließ. Flaggen und Segel waren eingerollt, an Bord herrschte Stille. In einiger Entfernung kroch bereits der Nebel über die Wellen, gefolgt vom Schleier der Nacht. Mavi beobachtete und verfolgte das Schiff eine Weile. Als jemand vom Ausguck herunterkletterte und ein anderer sich auf den Weg nach oben machte, beschleunigte Mavi und suchte an den Seiten des Schiffes nach einem Eingang. Mit einem kräftigen Schlag ihrer Flosse schaffte sie es am Bug hochzuspringen und sich an einem Holzriss festzuhalten. Sobald die letzten Tropfen Meerwasser aus ihren Lungen frischer Nachtluft gewichen war, begann sich die Nixenseite zurückzuziehen.

Die Verwandlung ihrer Flosse in Beine war weitaus weniger schmerzhaft als umgekehrt. Die Schuppen blätterten von ihr ab und der glitzernde Staub wurde von den Wellen davongetragen. Noch waren ihre Beine kalt und wackelig, doch bald würde sie wieder genug Kraft haben, um aufrecht zu gehen. Ihre Zehenspitzen prickelten und als Mavi sicher war, dass sie sich mit ihren Füßen auf einer Holzverstärkung ein wenig abstützen konnte, benutzte sie einen Arm, um die Klappe zu öffnen. Sie quetschte sich durch den schmalen Spalt, aus dem sonst nur ein Kanonenrohr schaute, ins Schiffsinnere. Wie erwartet war es im Kanonenraum ruhig, nur ein paar Ratten huschten durch die Schatten.

Im Schiffsbug war es stickig und Mavi bemerkte, dass die Kanone, hinter der sie kauerte, noch warm war. Es roch nach Schießpulver. Vorsichtig linste sie hinter dem metallenen Gestell hervor, in dem das Kanonenrohr befestigt war. An den Wänden hingen Halterungen gefüllt mit Säbeln, Degen, Fischerhaken und Speeren. Daneben waren dicke Taue aufgerollt, Fässer und Kisten stapelten sich bis unter die niedrige Decke. Vorsichtig schlich Mavi weiter. Sie war barfuß und machte deshalb kaum Geräusche auf dem Holzboden. Ihre nassen Fußabdrücke würden getrocknet sein, bevor irgendjemand sie bemerken konnte.

In der Mitte des langgezogenen Raums befand sich ein Gitter, durch das schwaches Licht hereinfiel. Mavi machte einen großen Bogen darum, damit niemand von oben ihre Bewegungen sah. Als sie eine halbleere Kiste mit Stoffen fand, krabbelte sie hinein. Wenn sie sich ein wenig zusammenrollte und eingrub, würde man sie nicht sehen, selbst wenn man direkt vor der offenen Kiste stand.

Mavi wartete, schnaufte kurz durch und überlegte, wie sie weiter vorgehen sollte. Sie wusste nicht, welchen Kurs das Schiff nahm, aber die Nacht würde sie hier ausruhen können. Ihr Magen knurrte laut und Mavi zuckte zusammen. Vorsichtig sah sie sich um, aber natürlich hatte niemand das leise Grummeln gehört. Dafür waren die Umweltgeräusche viel zu laut. Die Wellen, die gegen den Bug klatschten, das Tippeln der Ratten und das Knacken und Rumoren des Holzes. Es war ihre Aufregung, die ihr vorgaukelte, dass man jeden ihrer Atemzüge hören konnte.

Mavi lugte aus ihrer Kiste hervor und sah sich um. Vielleicht befand sich irgendwo in den Fässern etwas Essbares? Sie hob einige Deckel an und versuchte im schummrigen Licht zu erkennen, welche Schätze dieses Schiff bereithielt. Sie fand ein Fass voller Äpfel und nahm sich gleich mehrere mit. Mit einem Stück Stoff, das sie sich zu einem Tragetuch umgebunden hatte, sammelte sie ihre Beute. Als sie dem Quieken und Scharren der Ratten folgte, fand sie einen angebrochenen Sack mit Haferflocken und Trockenfrüchten. Zum Glück hatten die Schädlinge noch keinen Weg in den Sack gefunden, sondern futterten fiepend, was von oben herunterrieselte.

Mavi löste das Seil und nahm eine Handvoll heraus. Das würde den gröbsten Hunger stillen. Aber die Neugier kitzelte ebenso drängend in ihren Gliedern. Was für Fracht hatte das Schiff noch geladen? Vielleicht konnte sie etwas davon nutzen. In einer Kiste entdeckte sie hochwertige Stoffe, Leder und Taschen. Ein kleiner Lederbeutel würde auch genügen, um unter Wasser ein paar Münzen mitzunehmen oder Muscheln zu sammeln. Sie wühlte ein wenig und ging dann über zu einer weiteren, kleineren Kiste. Als sie den Deckel anhob, wurde ihr ganz kalt. Darin befand sich neben Tüchern, Puderdosen und losen Perlen etwas, was ihr nur zu gut bekannt war. Es waren ihre eigenen Schmuckkreationen.

Aber das würde ja bedeuten…?

Im Augenwinkel nahm Mavi eine Bewegung wahr, doch bevor sie reagieren konnte, legte ihr jemand eine Klinge an den Hals.

„Keine schnellen Bewegungen. Hände hoch, dahin, wo ich sie sehen kann.“

Langsam leistete Mavi dem Befehl folge und hob die Hände. Sie wollte schreien, weinen und um sich treten. Sie war unachtsam und gierig gewesen!  Anstatt die Kisten zu durchwühlen wie ein ungeduldiges Kind, hätte sie eine der Waffen von der Wand nehmen sollen. Die Klinge lag kalt an ihrem Hals und schabte über ihre Haut. Die Staubgötter meinten es nicht gut mit ihr.

„Skip, was machst du denn da unten? Bist du zu betrunken, um den Weg zu finden? Den Fusel haben wir doch in den rechten Lagerraum geräumt, damit er hier nicht verdunstet.“

Mavi erkannte die Stimme von Kapitän Tayon wieder. Was sollte sie tun?

„Käpt’n. Wir haben eine blinde Passagierin“, raunte der Kerl an ihrem Ohr und zog sie ins Licht, das durch das Gitter fiel.

Mavi sah sich erneut Auge in Auge mit dem hochgewachsenen Piratenkapitän.

aus „Das Meer der Legenden 1: Nixenwunsch“, 6. Kapitel, Babsi Schwarz

Vorsicht, die folgenden Abschnitte stammen aus dem 2. Band und könnten ein paar kleine Details spoilern.

Tayon

Die Sonne wärmte Tayons Haut, aber sein Tee wurde langsam kalt. Er trank den Rest in einem Zug aus, lehnte sich auf die Reling und wiegte den Becher in seinen Händen. Eine alte Blechtasse, an einer Seite schon eingedellt und dennoch stabil. Man sah ihr die harten Zeiten an, die Feuchtigkeit und doch funktionierte sie noch.

„Vorsicht, sonst fällt sie dir noch ins Wasser.“

Tayon erschrak sich so sehr vor der Stimme, dass ihm die Tasse wirklich fast aus den Fingern gerutscht wäre. Unter ihm in den Wellen erklang ein sanftes Lachen und er sah schwarzes Haar, scharfe Zähne und ein von glitzernden Schuppen eingerahmtes Gesicht. Er schluckte. Mavi in Nixengestalt brachte ihn stets aus der Fassung. Diese Mischung aus Schönheit und Bedrohlichkeit. Das hypnotische Leuchten ihrer Augen und das breite Grinsen voll reißender Fangzähne verdrehten ihm den Verstand.

Tayon lächelte und beobachtete sie dabei, wie sie mühelos durch die Wellen glitt, untertauchte und mit ihrer Schwanzflosse schlug. Das Muster ihrer Schuppen glich dem der edlen Kois in den Aquarien und auf den Malereien in Nebelwaldens Großstädten. Aber Lebewesen sollten nicht eingesperrt sein, weder hinter Glas noch hinter Mauern. Es löste ein warmes Gefühl in seiner Brust aus, dass Mavi sich nicht mehr versteckte.

„Scheint Spaß zu machen“, rief er ihr zu. Sie drehte sich wieder zu ihm und wackelte mit dem Zeigefinger.

„Komm rein und probier es aus.“

Tayon lachte auf, schüttelte den Kopf und deutete an sich herunter.

„Das geht nicht. Das Hemd und die Hose sind frisch gewaschen.“

Mavi legte den Kopf schief und grinste schelmisch. „Ich sehe da kein Problem.“

Sie sahen sich einen Moment an, unausgesprochene Worte, liebevolles Blinzeln und die Morgensonne, die sich langsam über den Wellen erhob.

„Sie wird mein Untergang sein“, murmelte Tayon, legte Stiefel, Jacke und Hemd ab. Er faltete die Kleidung und stellte seine Tasse auf den Haufen. Dann kletterte er auf die Reling. Es waren mehrere Meter bis ins Wasser. Die Wellen leckten nach dem Deck und das Meer war so dunkel, dass Tayon nur ahnen konnte, wie endlos und tief es war. So unendlich wie der Himmel und doch so nah. Mavis Schuppen funkelten im Sonnenlicht wie die Sterne am Firmament. Er machte einen Schritt vorwärts und ließ sich fallen. Atmete aus. Er wusste, dass er nicht untergehen würde. Wusste, dass Mavi da war, um ihm zu helfen.

Der Aufprall war hart, aber das kühle Salzwasser umspülte seine Füße beruhigend. Als er die Augen öffnete sah er zuerst nichts, es brannte in seinen Augen. In der Ferne sah er undeutlich einen großen Schatten, lange Fangarme und sein Herz setzte für einen Schlag aus. Doch es war nur Burrhus. Als er sah, dass Mavi zur Stelle war, drehte er ab. Unter Tayon lag Finsternis und Mavi umkreiste ihn. Sie lächelte ihm zu, ihr Kichern nah und zugleich weit weg. Tayon stieß Luftblasen durch die Nase aus.

Mit mehreren kräftigen Armzügen kämpfte er sich nach oben, um Luft zu schnappen. Er fühlte Mavis Hände an seinen Waden und seiner Hüfte, kalte Finger, die ihn kitzelten. Beinahe fürchtete er, sie würde ihn einfach unter Wasser drücken. Doch ihre Hände fuhren zärtlich an seinem Oberkörper entlang, packten ihn mit erstaunlicher Stärke unter den Achseln und zogen ihn mit sich durch die Wellen. Als würde er nicht mehr wiegen als ein Palmenblatt. Sie schwamm rückwärts, zog eine Schneise, damit ihm das Salzwasser nicht ins Gesicht schlug.

Über ihnen zischten Möwen entlang in der Hoffnung, dass mit ihm auch etwas Essbares im Wasser gelandet war. Obwohl sie ihn mit sich zog, war Mavi so viel schneller als das Schiff. Er lächelte ihr zu, sein Herz klopfte übermütig. Das hier fühlte sich nach Abenteuer an. Aber auch nach zu Hause. Er wurde nicht nur vom Ozean getragen, sondern auch von Mavi. Tayon schloss die Augen, genoss den pfeifenden Wind und das Gefühl von Freiheit. 

„Halt die Luft an“, sagte Mavi und bevor Tayon richtig reagieren konnte, umspülte ihn kaltes Salzwasser. Die Gezeiten zogen an ihm, doch Mavi hielt ihn fest. Er blinzelte, es brannte in seinen Augen. Mavi war da, ihr dunkles Haar wirbelte in den Wellen. An ihrem Hals öffneten und schlossen sich die Kiemen, ihre Augen funkelten wie Edelsteine. Sie beugte sich zu ihm und ihre kalten Lippen berührten seine Stirn.

aus „Das Meer der Legenden 2: Piratenherz“, 16. Kapitel (Rohfassung), Babsi Schwarz

Skip

Skip gähnte und streckte sich. Ein kühler Wind brauste übers Deck und schob die Wolken am Himmel weiter. In der Luft hing ein Hauch von Regen, doch noch hielt das Wetter. Er saß auf dem Klüverbaum und hielt Ausschau nach Felsen oder anderen Hindernissen. Am Horizont zeichneten sich hinter zarten Nebelschwaden die Umrisse des Festlands ab. Verschlafene Fischerdörfer säumten ihren Weg und kaum eines davon besaß einen Leuchtturm oder einen Hafen, der groß genug für ein Piratenschiff war. Sie würden noch ein Stückchen nordwärts segeln müssen, um an ihr Ziel zu gelangen.

Alten Geschichten zufolge hausten in Nebelwalden die Meergötter und hatten ihre Hände schützend um den Kontinent gelegt, damit die Staubgötter hier nicht Einkehr hielten. Götter, Religionen, Magie… all das waren höchstens Anlässe für Scherze gewesen. Bis Skip selbst ein Fluch getroffen hatte. Und nun fragte sich ein kleiner Teil von ihm, ob wirklich etwas an den alten Legenden stimmte. Ob er die Finger einer alten Gottheit berühren würde, wenn er hier ins Wasser sprang? Ob sie seinen Fluch aufheben könnten? Die Erinnerungen überkamen ihn.

Unscheinbaren Reisfelder und sprudelnden Quellen und Wasserfälle von Sonnenfels, auf der anderen Seite des Flusses. Weit genug von der Hauptstadt Inyaiye entfernt, um idyllisch und ruhig zu sein, nah genug, um noch Reisende aus aller Welt anzulocken.

Ein guter Ort, um Leute mit zu viel Geld in den Taschen um ihren Besitz zu bringen. Hütchen- und Kartentricks, einfach verdientes Geld für jemanden wie ihn. Geschickte Finger, wachsame Augen und ein unschuldig wirkendes Gesicht. Heute als erwachsener machten die kindlichen Züge, die Stupsnase und die geschwungenen Augen ihn schelmisch. Er erinnerte sich noch klar an den Tag. Eine ältere Dame, alleinreisend mit edler Kleidung, unpassend gekleidet für das warme Wetter und die unebenen Straßen.

„Ein Spiel? Wie wäre es mit etwas Wertvollerem als Geld als Einsatz?“

In Erwartung von Gold, seltenen Stoffen, Perücken und Juwelen hatte er zugestimmt. Natürlich hatte Skip gewonnen, doch die Dame hatte lediglich gelacht. Die Berührung faltiger eiskalter Hände an seiner Wange.

„Ich weiß, dass du mich betrogen hast, kleiner Junge. Aber ich werde dir trotzdem etwas von meinem Reichtum abgeben. Du bekommst ein wenig von meiner Zeit.“

„Zeit?“, hörte Skip sich selbst fragen. Schwarze Flecken vor seinen Augen. Ihr Lachen, endlos, verformt zu einem anderen Klang. Ein tiefes Summen, ein Herzschlag. Auf einmal war alles so schnell und langsam zu gleich, so laut, dass es kaum mehr als ein Rauschen war, die Farben so grell und verschieden, dass sie grau wurden. Die Dame die einzige Konstante in diesem Chaos.

Ihr Lächeln so seltsam starr als hätte sie es stundenlang vor dem Spiegel geübt. Sie war nicht gegangen, das wusste er. Und doch war sie fort gewesen als sich sein Geist an die neue Wahrnehmung gewöhnt und sein Mageninhalt den Weg auf die matschige Straße gefunden hatte.

Noch am selben Abend hatte das Messer eines Betrunkenen in seinem Bauch ihm gezeigt, was die alte Dame mit Zeit gemeint hatte.

aus „Das Meer der Legenden 2: Piratenherz“, 4. Kapitel (Rohfassung), Babsi Schwarz

Journals zur Selbstentfaltung

Zu Beginn des neuen Jahrs habe ich mir viele Gedanken gemacht, was ich angehen möchte – beruflich, persönlich und privat. Ich hatte viele Ideen und viel Energie und war dann erstmal erkältet.

Um diese Energie irgendwie zu nutzen, wollte ich mir selbst ein Arbeitsbuch bzw. Journal erstellen. Das Designen hat total Spaß gemacht und ich habe es mit jeder Menge maritimer Motive gefüttert.

Meergedanken Journal

Als ich das Wasser-Motiv fertig hatte, habe ich direkt Lust bekommen, weiterzumachen. Ich lag mit Schniefnase im Bett und war nicht konzentriert genug, um an meinen Büchern weiterzuschreiben, aber auch nicht erschöpft genug, um mich mit Serien berieseln zu lassen. Also hab ich weitergemacht…

Und ein paar Tage später waren fünf Versionen fertig. Inhaltlich unterscheiden sie sich nicht, sie haben jedoch passende Grafiken bekommen.

Enthalten sind Anregungen und viel Platz zur Arbeit an sich selbst, für Erinnerungen an sich selbst. Um Gutes festzuhalten, um sich weiterzuentwickeln, sich zu hinterfragen. Für mich ist es unfassbar wichtig, diese Dinge aufzuschreiben. Denn auch, wenn ich gelernt habe, dass meine Bedürfnisse wichtig sind, verliere ich das manchmal aus den Augen. Mit diesen Journals hoffentlich nicht.

Vielleicht habt ihr ja auch Lust, darin zu stöbern, bis mein nächster Roman fertiggestellt ist?

Die Journals gibt es für je 5,99€ auf amazon als Print on Demand.


Journals shoppen (amazon affiliate Links)





Hinter den Kulissen 01

Ahoi meine Lieben,

So langsam möchte ich auch diese Website mit Leben füllen!

Auf Patreon, Twitch, Social Media und meinem Buchblog gibt es ja bereits allerhand Beiträge. Aber natürlich möchte ich euch auch hier ein Inhalte rund um mich und mein Autorinnenleben präsentieren.

Vor kurzem ist auf der Verlagshomepage von Gedankenreich meine Autorinnenseite online gegangen! Außerdem habe ich mein Manuskript Ende September ins Lektorat geschickt. Dadurch wird das ganze nochmal viel realer.

Ein Kopf aus dessen langem Haar Schmetterlinge fliegen. Darauf der Schriftzug "Gedankenreich"
Logo Gedankenreich Verlag

Meine Geschichte wird wirklich erscheinen. Als Buch! Zum Anfassen, Riechen, Kaufen, Lesen oder aus dem Bücherregal auf den kleinen Zeh herunterfallen und infernalische Schmerzen heraufbeschwörend! Ich glaube wirklich glauben kann ich es – wie so viele Autor*innen vor mir – erst, wenn ich es in den Händen halte (oder es mir auf den Zeh fällt).

Jedenfalls bin ich unglaublich glücklich und motiviert! Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit meiner wunderbaren Lektorin und glaube, dass wir gemeinsam diese Geschichte noch weiter verfeiner und polieren können. Außerdem habe ich das große Glück, dass sie auch ein Sensitivity Reading mitmacht. Dazu schreibe ich vielleicht ein anderes Mal einen Beitrag hier auf dem Autorinnen-Blog!

Morgen, am 10.10 um 17 Uhr wird es übrigens einen Livestream auf meinem Twitch Kanal zum Thema Charaktererstellung geben. Schaut gerne vorbei.

Tüdelü,

eure Babsi